Die Rolle der Fachkraft

Wenn ich an die Rolle der Fachkraft in einem Bausteinbereich denke, dann scheint es mir, dass ihre oder seine Gegenwart das wichtigste ist. Es ist sehr wichtig, dass die Fachkräfte am Anfang des Kita-Jahres eine positive Atmosphäre um den Konstruktionsbereich herum aufbauen, und das passiert, bevor die Kinder überhaupt das erste Mal den Gruppenraum betreten.

Ich denke, dass die Gestaltung des Bausteinbereichs das Erleben der Kinder dort massiv beeinflusst. Je mehr Raum man den Kindern geben kann, um ergebnisoffen mit den Bausteinen zu arbeiten, desto reichhaltiger wird ihr Erleben sein und desto mehr Kinder werden sich beteiligen und miteinander interagieren können.

Es ist immer schwierig zu sagen, wann man sich als Erwachsener in das Spiel der Kinder einmischen sollte. Man will ihre Gedankengänge nicht stören, aber man will ihnen auch helfen, bestimmte Fortschritte zu machen. Wir nennen das Scaffolding, also was Kinder alleine machen können und was sie mit ganz wenigen Anregungen und Hinweisen der Fachkraft machen können, kann ihnen dazu verhelfen, dass sie Konstruktionen bauen können, die eigentlich ein bisschen jenseits ihrer Fähigkeiten sind. Wir suchen immer nach dieser goldenen Mitte.

Ich glaube eine der effektivsten Hilfen, die eine Fachkraft geben kann, um hoch involviertes Bausteinspiel zu fördern, ist, ein aktiver Beobachter zu sein. Die ideale Spielsituation in unserer Einrichtung ist, dass es ein fröhliches Durcheinander von kindlicher Aktivität gibt, mit einer Fachkraft, die sich einschaltet, um eine Frage zu stellen oder auf etwas hinzuweisen oder etwas klarzustellen, um den Kindern mit der Sprache zu helfen, die sie brauchen, um miteinander zu verhandeln und zusammenzuarbeiten, aber nicht, um das Spielgeschehen selbst zu lenken, nicht, um sich in Probleme einzumischen. Vielleicht sind einige Kinder dabei, die nicht ganz sicher sind, was sie tun sollen, weil diese ergebnisoffenen Aktivitäten für sie nicht so vertraut sind. Die fühlen sich dann vielleicht eher zu einem Puzzle oder etwas Spezifischerem hingezogen. Also ich denke, eine wichtige Rolle des Lehrers ist, wirklich zu beobachten, was vor sich geht und auch die Kinder zu sehen, die nicht bauen und anfangen, mit ihnen zu spielen, sich etwas mehr ins Spiel einzubringen, als man das sonst machen würde und sich dann zurückziehen, wenn das Kind soweit ist.

Irgendwann ist es immer wichtig, die Bausteine aufzuräumen. Wenn die Regalfächer kleine Bildchen haben, dann hilft das sehr, dass Aufräumen keine lästige Pflicht ist, sondern eine Gelegenheit zum Lernen: „Ich fange mit Quadern an.” „Als nächstes machen wir Doppelquader.” Dann kann die ganze Angelegenheit mehr zu einem Spiel werden.

Ich glaube, eine der wichtigsten Sachen, die eine Fachkraft machen kann, um das Bausteinspiel zu fördern, ist, dem Material zu vertrauen. Wenn eine Fachkraft einmal dieses Vertrauen in das Lernpotential von Bausteinen gewonnen hat, dann kann das Lernen richtig anfangen.